Wiederhergestellt 115
Die Pfarrkirche St. Mauritius in Spitz
 
Ein spätmittelalterliches Turmdach mit polychromer Deckung

Cover
Foto: Bundesdenkmalamt, Gerold Eßer

Nach außen hin prägen die mit etwa 8.000 keramischen Flachziegeln polychrom eingedeckten Dachflächen das Bild des Turmhelmes. Den Ergebnissen der bauhistorischen Forschungen zufolge wurden die vier gemauerten, weiß verputzten Dacherker gemeinsam mit dem obersten Turmgeschoß in den Jahren 1499 bis vor 1504 fertiggestellt. Dies belegen eine Bauinschrift und auf den Dacherkern aufgemalte Wappen des Wittelsbach’schen Teilherzogtums Bayern-München. Nach Errichtung des Turmdachwerkes wurde eine Lattung aufgebracht und die Dachflächen des Hauptdaches und der Dacherker mit hoch gebrannten, in den vier Grundfarben Grün, Rot-Braun, Weiß und Gelb glasierten Tonziegeln eingedeckt. Noch heute gehören etwa 80 % der vorhandenen Ziegel zum Bestand der ersten Deckung. Für die Flächen wurden 40,75 × 18,6 × 1,4 cm messende Flachziegel mit einem spitzbogenförmigen unteren Abschluss in einer Dreifachdeckung verlegt. Die Dachziegel wurden mittels handgeschmiedeter Nägel an der Lattung befestigt sowie an Graten und First in Mörtel gesetzt.

Herausgeber:
Bundesdenkmalamt
Abteilung:
Landeskonservatorat für Niederösterreich
Autor:
Gerold Eßer
Ausgabejahr:
2024
Ausgabeort:
Wien
Format:
Broschüre
Seitenanzahl:
6

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