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Das Fastentuch von Reichenfels

Das Fastentuch von Reichenfels ist das drittälteste Fastentuch Kärntens und wird von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern auf 1520 datiert. Der oder die Künstler:in ist nicht bekannt. Das, in Tüchleinmalerei ausgeführte Tuch zeigt in insgesamt 25 Feldern Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Aufgrund seines Zustandes wurde es nicht mehr als Fastentuch verwendet, sondern auf einen Rahmen gespannt und aufgehängt. Seit 1915 wird das Fastentuch ganzjährig in der Pfarrkirche Bad St. Leonhard im Lavanttal im Presbyterium gezeigt.

Aktuell werden Konservierungsarbeiten in der Abteilung für Konservierung und Restaurierung durchgeführt. Eine akademische Restauratorin setzt Maßnahmen zur Sicherung des Bestandes damit das Fastentuch auch für künftige Generationen erhalten bleibt.

ein Kran mit einem Mann steht in einer Kirche

aus der Nähe betrachtet | Juni 2023

Der Innenraum der Pfarrkirche wird restauriert. Auch am Fastentuch sollen Konservierungsarbeiten stattfinden, um es für die Zukunft zu bewahren. Für eine erste Begutachtung musste mit einer Hebebühne gearbeitet werden. So war es auch möglich, Sicherungsmaßnahmen zu setzen, um das 3,75 x 5,5 Meter große Fastentuch gefahrlos von der Wand zu nehmen. Die Arbeiten des Bundesdenkmalamtes wurden mit tatkräftiger Unterstützung von Firmen vor Ort durchgeführt.

eingerolltes Fastentuch

Der Transport | Juni 2023

Für den Transport wurde das Fastentuch vom Spannrahmen gelöst und auf eine gepolsterte Rolle gerollt. Diese Sicherungsmaßnahme ermöglichte einen Transport in die Restaurierwerkstätten des Bundesdenkmalamtes im Wiener Arsenal. Nach seiner Ankunft wurde das Fastentuch vorsichtig abgerollt und aufgebreitet.

Ansicht im Inneren der Kirche

Die Dokumentation | August 2023

Ein wichtiger Teil der Konservierung und Restaurierung ist die Dokumentation. Daher erfolgte gleich nach der Ankunft des Fastentuches in Wien eine fotografische Dokumentation des Gesamtzustandes sowie der Schadensmerkmale. Aufgrund seiner Größe musste das Fastentuch für eine Gesamtaufnahme aufgehängt werden.

Restaurierung

Die Musterarbeit | Oktober / November 2023

Zur Entwicklung eines umsetzbaren Konzepts wurden Musterarbeiten durch eine akademische Restauratorin durchgeführt. Dabei wurden an verschiedenen repräsentativen Stellen Maßnahmen gesetzt, um zu sehen, welche dieser Maßnahmen für die Erhaltung des Objektes geeignet sind. Als nächster Schritt werden die verschiedenen Konzeptvorschläge mit Vertreterinnen und Vertretern der Pfarre und der Diözese besprochen. Gemeinsam wird dann entschieden, welche Maßnahmen am gesamten Objekt tatsächlich umgesetzt werden.

Restauratorinnen und der der Landeskonservator für Kärnten besprechen die weiteren Maßnahmen vor dem Fastentuch

Die Besprechung des Maßnahmenkonzepts | Jänner / Februar 2024

Ende Jänner fand die Besprechung des Maßnahmenkonzepts zur Konservierung und Restaurierung des Fastentuchs statt. Die Restauratorinnen, Britta Schwenck und Julia Kolar, die die Befundung und die Musterarbeit durchführten, stellten Ihre Ergebnisse und Konzeptvorschläge vor. Gemeinsam mit der Abteilung für Konservierung und Restaurierung im Bundesdenkmalamt, der Diözesankonservatorin, Rosmarie Schiestl, und dem Landeskonservator für Kärnten, Gorazd Živkovič, wurde das weitere Vorgehen beschlossen. Auf Basis der Befundung wird die Ausschreibung für die Konservierung und Restaurierung erfolgen.