- Fachgespräch | Denkmalpflege mit Datenpflege
Digitalisierung als Entscheidungshilfe in der Denkmalpflege
08:30 Uhr | Einlass |
09:00 Uhr | Begrüßung Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamtes |
09:10 Uhr | Mission Statement Florian Leitner, Leiter der Abteilung für Digitalisierung und Wissensmanagement, Bundesdenkmalamt |
Etablierte Fachinformationssysteme in den Denkmalämtern Moderation: Sabine Weigl, Bundesdenkmalamt |
|
09:20 Uhr | Das Heritage Information System (HERIS) des Bundesdenkmalamtes René Ployer, Bundesdenkmalamt |
09.40 Uhr | AIDA – Amtliches Informationssystem für Denkmalpflege und Archive Denise Bednorz, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt |
10.00 Uhr | Mit der Geodateninfrastruktur vom Fachinformationssystem zum Bayerischen Denkmal-Atlas Roland Wanninger, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege |
10.20 Uhr | Verwaltung und Bereitstellung der Denkmaldaten für interne und externe Nutzer in Schleswig-Holstein Ulrike Block, Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein |
10.40 Uhr | Diskussion |
11.00 Uhr | Kaffeepause |
Aktuelle Digitalisierung in der Umsetzung Moderation: Uwe Schwartz, Landesdenkmalamt Bremen |
|
11:20 Uhr | Digitale Wissensarchitektur im Landesdenkmalamt Berlin – Virtual INternet Objects (VINO) Sabine Schulte, Landesdenkmalamt Berlin |
11:40 Uhr | Das Open Source Geoportal „Masterportal“. Technik, Funktionen und Einsatzmöglichkeiten Clemens Ludwig, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege |
12:00 Uhr | Gemeinsam Erschließen - Die Entwicklung des Neuen Fachinformationssystems des NLD und dessen Einbindung in die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) Frank Dührkohp, Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliothekenverbundes (VZG) |
12:20 Uhr | 111 Orte – eine digitale Zukunft? Überlegungen zum Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ Barbara Fath, International and Swiss Coordination Group UNESCO Palafittes Cyril Dworsky, Kuratorium Pfahlbauten |
12:40 Uhr | Diskussion |
13:00 Uhr | Mittagspause |
Die Potenziale von Open Data für die Denkmalpflege Moderation: Jördis Vieth, Bundesdenkmalamt |
|
14:00 Uhr | Eine Datenreise zum Digitalen Gedächtnis Manfred Gruber, Bundeskanzleramt |
14:20 Uhr | Digitale Paradigmen in der Denkmaldokumentation: Potentiale und Anwendungsszenarien für die fachliche Praxis Christoffer Diedrich, Landschaftsverband Westfalen-Lippe |
14:40 Uhr | Open-Government Data in Österreich Simon Hofer, Parlamentsdirektion |
15:00 Uhr | Vom Informationssilo zum Datennetzwerk: Aktuelle Open Data Projekte aus Berlin Lisa Stubert, Technologie Stiftung Berlin |
15:20 Uhr | Digitalisierung – Lösung und Herausforderung Andreas Rauber, Technische Universität Wien |
15:40 Uhr | Diskussion |
16:00 Uhr | Kaffeepause |
Beispiele der Datenpflege aus der Praxis Moderation: Heinz Schödl, Bundesdenkmalamt |
|
16:20 Uhr | Standards für die Denkmalpflege: Das LIDO-Anwendungsprofil für Architektur und andere ortsfeste Werke Julia Rössel, Deutsches Dokumentationszentrum Kunstgeschichte Bildarchiv Foto Marburg |
16:40 Uhr | Die Idee „eine konzentrierte Übersicht über den Gesamtbestand der Denkmäler“ neu zu gestalten. Digitalisierung des DEHIO-Handbuchs der Kunstdenkmäler Sławomir Brzezicki, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung Institut der Leibnitz-Gemeinschaft |
17:00 Uhr | baureka.online - Ein Repositorium und Nachweiskatalog für die Historische Bauforschung Tobias Glitsch, Rheinisch-Westfälische Technische Universität Aachen |
17:20 Uhr | BALES – Das neue Bundesarchiv- und Langzeiterhaltungssystem Michelle Miller, Bundeskanzleramt |
17:40 Uhr | Diskussion und Zusammenfassung Paul Mahringer, Bundesdenkmalamt |
ca. 18:00 Uhr | Ende des Fachgesprächs |
Weiterführende Informationen
Abstracts und CVs
Florian Leitner
Lebenslauf
Florian Leitner studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und absolvierte das Masterstudium Denkmalpflege an der Technischen Universität Berlin. Zunächst freier Mitarbeiter am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (Revision und Nachqualifizierung der Denkmalliste Landkreis Berchtesgadener Land), danach Gebietsreferent am Landesamt für Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt. Seit 2013 am Bundesdenkmalamt tätig, ab 2016 stellvertretender Leiter der Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung, seit 2022 Leiter der Abteilung für Digitalisierung und Wissensmanagement.
Kontakt
Bundesdenkmalamt| florian.leitner@bda.gv.at
Sabine Weigl
Lebenslauf
Sabine Weigl studierte Kunstgeschichte an den Universitäten Wien und Hamburg. Von 2005 bis 2012 arbeitete sie freiberuflich in der Kunstvermittlung und im Umfeld der Denkmalpflege. Seit 2012 ist sie im Bundesdenkmalamt tätig, seit 2015 Mitarbeiterin in der Abteilung Inventarisation und Denkmalforschung und seit 2022 stellvertretende Abteilungsleiterin der Abteilung für Denkmalforschung. Ihr Schwerpunkt liegt auf der österreichischen Architektur der Nachkriegsmoderne und dem Verfassen von Amtssachverständigengutachten. Zudem lehrte sie an der Technischen Universität Wien, im Fachbereich Denkmalpflege und Bauen im Bestand.
Kontakt
Bundesdenkmalamt| sabine.weigl@bda.gv.at
René Ployer
Lebenslauf
René Ployer studierte Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte und Numismatik in Wien und Prag. Ab 2004 zuerst freier Mitarbeiter, später Vertragsbediensteter am Bundesdenkmalamt, Abteilung für Archäologie. Seit 2012 Mitglied der Arbeitsgruppe „Donaulimes als UNESCO-Welterbe“ des Bundeskanzleramtes sowie Koordinator und Mitverfasser des Donaulimes-Welterbe-Nominierungsdossiers. 2016 Promotion. Seit 2022 stellvertretender Leiter der Abteilung für Digitalisierung und Wissensmanagement am Bundesdenkmalamt. Daneben Mitglied in mehreren Gremien und Arbeitsgruppen des Welterbes Donaulimes und des Europae Archaeologiae Consilium (EAC).
Abstract
„Das Heritage Information System (HERIS) des Bundesdenkmalamtes“
Seit 2020 gibt es im österreichischen Bundesdenkmalamt die Anwendung HERIS (Heritage Information System), die durch die Land-, forst- und wasserwirtschaftliche Rechenzentrum GmbH (LFRZ) entwickelt wurde und durch diese betrieben wird. Diese Onlineanwendung führt die alten Fachanwendungen des Bundesdenkmalamtes (die Denkmal- und die Fundstellendatenbank) zusammen. HERIS enthält den gesamten Bestand an Baudenkmalen und potentiellen Denkmalen, unter Denkmalschutz stehenden unbeweglichen archäologischen Denkmalen und archäologischen Fundstellen und Fundplätzen in Österreich, versehen mit Texten, Fotos, Verwaltungsdaten und sonstigen aus der Denkmaldatenbank, der Fundstellendatenbank und laufenden Datenerhebungen stammenden Informationen.
Die wesentliche Veränderung zu den ehemaligen Datenbanken besteht in HERIS darin, dass alle Objekte als GIS-basierte Polygone dargestellt sind und somit der österreichische Bestand an Baudenkmalen, archäologischen Denkmalen und Fundstellen umfassend kartographisch visualisiert wird. Darüber hinaus verfügt HERIS über die Möglichkeit die Objekte mit den entsprechenden Aktenbeständen des ELAK (elektronischer Akt) zu verlinken.
Kontakt
Bundesdenkmalamt | rene.ployer@bda.gv.at
Denise Bednorz
Lebenslauf
Masterstudium angewandte Geowissenschaften mit dem Schwerpunkt Hydro-/ Umweltgeologie und Geoinformatik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von 2005 bis 2010, 2017 Promotion zur Dr.in rer. nat. 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung Leipzig im Department Hydrogeologie. 2013 bis 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Von 2017 bis 2019 verantwortliche GIS-Datenmanagerin bei der Mitteldeutschen Sanierungs-und Entsorgungsgesellschaft mbH in Bitterfeld-Wolfen. Seit Anfang 2020 Geoinformatikerin (Referentin für GIS und Digitalisierung) beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle (Saale).
Abstract
„AIDA – Amtliches Informationssystem für Denkmalpflege und Archive“
Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) ist gemäß Denkmalschutzgesetz Sachsen-Anhalt für die wissenschaftliche Erfassung, Erforschung und Dokumentation des Bestandes an Kulturdenkmalen in Sachsen-Anhalt verantwortlich. Neben der Führung des nachrichtlichen Denkmalverzeichnisses sind die fachliche Beratung von Behörden und Eigentümer:innen, die Veröffentlichung wissenschaftlicher Ergebnisse oder die Erstellung von fachlichen Gutachten/Stellungnahmen als wesentliche Arbeitsschwerpunkte des LDA hervorzuheben. Ein ganzheitlicher Bewertungsansatz, der sowohl die reinen Fachdaten als auch Daten mit Raumbezug integriert, wurde dabei in den letzten Jahren gerade in Zusammenhang mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien immer wichtiger.
Kontakt
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt | DBednorz@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Roland Wanninger
Lebenslauf
Roland Wanninger ist 1972 in Cham in der Oberpfalz geboren, Studium der Geographie an den Universitäten in Bamberg und Regensburg, mit Schwerpunkt historische Geographie, sowie Mittelalter-Archäologie und Vor- und Frühgeschichte in den Nebenfächern. Abschluss des Studiums mit Diplom im Jahr 2000 an der Uni Bamberg. Bereits während des Studiums sowie danach Mitarbeit an mehreren Archäologischen Ausgrabungen, u. a. für die Firma ReVe Archäologie in Bamberg, sowie freiberufliche Tätigkeit für das Büro für Burgenforschung Dr. Zeune. 2002 einjährige Fortbildung zum GIS- und Datenbankspezialisten. Ab 2003 zunächst wissenschaftliche Hilfskraft in der archäologischen Inventarisation am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD). Ab 2005 Projektstelle zur Entwicklung des Fachinformationssystems (FIS) am Hauptsitz des BLfD in München. Seit 2008 Festanstellung zur Koordination und Weiterentwicklung des FIS in der Abteilung Denkmalerfassung und Denkmalforschung am BLfD. Seit 2022 in derselben Funktion an der Dienststelle Schloss Seehof des BLfD in Oberfranken. Seit über 10 Jahren Mitglied des Koordinierungsgremiums der Bayerischen Geodateninfrastruktur (GDI-BY) als Ressortvertreter des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Abstract
„Mit der Geodateninfrastruktur vom Fachinformationssystem zum Bayerischen Denkmal-Atlas“
Der Vortrag schildert die Entstehung des Fachinformationssystems (FIS) des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, das die Grundlage für die Veröffentlichung der Denkmalliste im Internet bildet, vor dem Hintergrund der Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie der EU. Als Beitrag zum Aufbau der Geodateninfrastruktur (GDI-BY) spielt der Denkmal-Atlas dabei eine wichtige Rolle, zumal das FIS in enger Kooperation mit der Bayerischen Vermessungsverwaltung entwickelt wurde. Die externe Nutzung der digitalen Denkmalfachdaten und deren Akzeptanz in der Öffentlichkeit werden anhand von Zugriffszahlen erläutert, ebenso wie die verwendete Technik und der interne Einsatz des FIS in der Behörde, welches dem Landesamt außer zur Fortschreibung der Denkmalliste auch der digitalen Vorgangsbearbeitung dient. Letztlich ist Karte der „Knotenpunkt“ an dem alle wichtigen Daten zusammenfinden.
Kontakt
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege | roland.wanninger@blfd.bayern.de
Ulrike Block
Lebenslauf
Ulrike Block ist Diplom-Geographin und wissenschaftliche Dokumentarin, langjährige Tätigkeit in der Text- und Bilddokumentation des Berliner Verlags GmbH, seit 2010 Betreuung des GIS des Landesamtes für Denkmalpflege Schleswig-Holstein und seit 2014 des Denkmalinformationssystems.
Abstract
„Verwaltung und Bereitstellung der Denkmaldaten für interne und externe Nutzer in Schleswig-Holstein“
Der Nutzer:innenkreis der Denkmaldaten des Landesamtes für Denkmalpflege Schleswig-Holsteins konnte in den vergangenen Jahren durch unterschiedliche Maßnahmen erheblich erweitert werden. Ausgehend von dem zentralen Denkmalinformationssystem (DISH) wird die Denkmalliste direkt vom Open-Data-Portal SH ausgelesen und in unterschiedlichen Dateiformaten zur Information und Weiternutzung angeboten. Durch ein Digitalisierungsprogramm finanziert konnten den unteren Denkmalschutzbehörden der Kreise und kreisfreien Städte Leserechte in DISH eingerichtet werden. Auf der Homepage des Landesamtes wird eine Datenbankrecherche in der Denkmalliste und eine Denkmalkarte für die interessierte Öffentlichkeit angeboten.
Kontakt
Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein | ulrike.block@ld.landsh.de
Uwe Schwartz
Lebenslauf
Studium der Kunstgeschichte an der Freien Universität in Berlin und Aufbaustudium Denkmalpflege an der Technischen Universität Berlin 2004. Bis 2009 in Werkverträgen für das Landesamt für Denkmalpflege Bremen: Formulierung der Denkmalliste zur Veröffentlichung, Aufbau der Denkmaldatenbank, Inventarisation der Stadt Bremerhaven. Seit 2009 Festanstellung in der Inventarisation, seit 2022 deren Leiter. Gründungsmitglied (2007) und von 2013 bis 2020 Sprecher der AG Denkmalinformationssysteme (DIS) der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VDL).
Kontakt
Landesdenkmalamt Bremen | uwe.schwartz@denkmalpflege.bremen.de
Sabine Schulte
Lebenslauf
Dr.in phil. Sabine Schulte ist Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin. Seit 2017 leitet sie die Abteilung Inventarisation und Denkmalvermittlung im Landesdenkmalamt Berlin – Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. In den Jahren 2004-2017 war sie als Referentin der Bau- und Kunstdenkmalpflege und der wissenschaftlichen Inventarisation in Landesministerien in Hamburg, Berlin und im Saarland tätig. Veröffentlichungen zu Architektur- und Denkmalthemen sowie Denkmalkunde.
Abstract
„Digitale Wissensarchitektur im Landesdenkmalamt Berlin – Virtual INternet Objects (VINO)“
Denkmalfachliche Inhalte sollen in der digitalen Transformation sinnvoll wirksam bleiben, vorhandenes Denkmalwissen soll strukturiert überliefert und besser nutzbar gemacht werden. Dafür entstand das Konzept für eine integrierte digitale Wissensarchitektur im Landesdenkmalamt Berlin. In dem eingeführten Fachinformationssystem VINO sind die Fachdaten modular organisiert und interagieren als In-Sich-Verlinkter-Komplex. Aus unterschiedlichen Quellen wurden Daten konsequent zusammengeführt und homogenisiert. Ihre Konsistenz und Qualität wird erhöht durch technische Vereinheitlichung und semantische Synchronisierung. Wesentlich sind die in der Wissenschaftsgemeinschaft erarbeiteten Feld-/Definitionen, Begriffe und Konventionen, Orientierung an Standards, Entwicklungsoffenheit sowie der Ausbau von Interoperabilität, Schnittstellen und Exportfähigkeit.
Kontakt
Clemens Ludwig
Lebenslauf
Clemens Ludwig studierte von 2012 bis 2019 Ur- und Frühgeschichte, Christliche Archäologie und Kunstgeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Nach dem Studium wissenschaftlicher Mitarbeiter am Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) in einem Projekt zur Erforschung des Zisterzienserklosters Walkenried. Seit 2022 tätig als Fachbetreuer für Informationssysteme im Bereich Archäologie beim NLD und zugleich Informationssicherheitsbeauftragter der Behörde. Die Schwerpunkte liegen in der Weiterentwicklung des Fachinformationssystems sowie im GIS- und Geodatenmanagement.
Abstract
„Das Open Source Geoportal 'Masterportal'. Technik, Funktionen und Einsatzmöglichkeiten“
Das Masterportal hat sich in den letzten Jahren innerhalb der öffentlichen Verwaltung als Geoviewer bzw. WebGIS etabliert und wird inzwischen auch von mehreren Denkmalämtern genutzt. Mit modularen Funktionen wie Analysewerkzeugen und benutzerdefinierten Kartenansichten ermöglicht es eine effiziente Verwaltung und Visualisierung von Geodaten. Der Vortrag beleuchtet die technischen Grundlagen, Funktionen und spezifischen Einsatzmöglichkeiten des Masterportals für die digitale Datenhaltung in der Denkmalpflege.
Kontakt
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege | clemens.ludwig@nld.niederaschsen.de
Frank Dührkohp
Lebenslauf
Frank Dührkohp studierte Archäologie und Geschichte in Göttingen, Heidelberg und Perugia. 1997 geschäftsführender Gesellschafter der Duehrkohp & Radicke Text- und Informationslogistik KG. Seit 2005 Projektkoordinator der DMS-Dienste bei der Verbundzentrale des GBV (VZG), Göttingen. Seit 2015 Abteilungsleiter Digitale Bibliothek der VZG.
Abstract
„Gemeinsam Erschließen - Die Entwicklung des Neuen Fachinformationssystems des NLD und dessen Einbindung in die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)“
Aufbauend auf dem Denkmalatlas Niedersachsen wurde in den letzten drei Jahren als Ersatz für die ADABweb ein neues Fachinformationssystem auf Basis eines LIDO-Datenmodells entwickelt, dass Ende 2024 bereitgestellt werden konnte. Der Vortrag beschreibt die Entwicklung des Systems und die Anbindung an den Denkmalatlas, die Integration in weitere Fachdienste (Goobi, kuniweb, KENOM, Doris) des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) sowie die Einbettung in die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) mit der Verknüpfung mit dort bereitgestellten Services (field, Fundlogbuch).
Kontakt
Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (VZG) | Frank.Duehrkohp@gbv.de
Barbara Fath und Cyril Dworsky
Lebensläufe
Barbara Fath hat urgeschichtliche Archäologie und historische Anthropologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studiert. Nach einer Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Archäologische Wissenschaften der Universität Freiburg und verschiedenen freiberuflichen Tätigkeiten im Museums- und Ausstellungsbereich, ist sie seit 2016 Geschäftsführerin des Vereins Swiss Coordination Group und der Arbeitsgruppe International Coordination Group.
Cyril Dworsky ist seit 2013 nationaler Manager des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ für Österreich und Geschäftsführer des Kuratoriums Pfahlbauten. Neben seiner Tätigkeit als Archäologe und Kulturerbe-Manager ist er Mitarbeiter des Kinderbüros der Universität Wien, wo er internationale Projekte im Bereich Wissenschaftskommunikation und Zugang zu Forschung und höherer Bildung für junge Menschen durchführt.
Abstract
„111 Orte – eine digitale Zukunft? Überlegungen zum Welterbe 'Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen'"
Seit 2011 sind die „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ mit insgesamt 111 Fundstellen als serielle und transnationale Stätte auf der UNESCO Welterbeliste. Sechs Länder – die Schweiz, Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich und Slowenien – sind an dem Welterbe beteiligt und teilen sich das Management sowie die Aufgaben, diese kaum sichtbaren Fundstellen unter Wasser und in Mooren zu schützen, zu erforschen sowie ihren außergewöhnlichen Wert für die gesamte Menschheit zu vermitteln und für zukünftige Generationen zu bewahren.
Digitalisierung von Daten begleitet seit der Einschreibung als Welterbe das Management und die Vermittlung der Pfahlbauten. Dabei wurden je nach Bedarf und Interessensfokus aber auch je nach zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten verschiedene Formate entwickelt: bereits im Zuge der Nominierung wurde eine Datenbank aufgebaut, die nun technisch wie strukturell auf die aktuellen Bedürfnisse von Management und Monitoring hin grundlegend überarbeitet wird. Die PalafittesApp, die von 2012 bis 2017 betrieben wurde und der erst jüngst erstellte Pfahlbaukompass sind Formate, die das eher unzugängliche Welterbe auf digitalem Wege einer breiten Öffentlichkeit näherbringen. Der Beitrag gibt einen kritischen Rückblick auf umgesetzte Projekte und zeigt auf, welche Schnittstellen und Möglichkeiten durch die Verknüpfung von Digitalisierung und Welterbe zukünftig vorstellbar sind.
Kontakt
International and Swiss Coordination Group UNESCO Palafittes | barbara.fath@archaeologie.uni-freiburg.de
Jördis Vieth
Lebenslauf
Jördis Vieth studierte Archäologie an der Humboldt Universität in Berlin, Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Absolventin des Universitätslehrganges „UniGIS professional“ an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Von 2011 bis 2017 wissenschaftliche Tätigkeiten u.a. in Ägypten, Sudan, Zypern. Von 2019 bis 2024 Anstellung als Archäologin bei Novetus GmbH. Seit 2024 als Referentin am Bundesdenkmalamt tätig.
Kontakt
Bundesdenkmalamt | joerdis.vieth@bda.gv.at
Manfred Gruber
Lebenslauf
Manfred Gruber leitet seit kurzem die Abteilung I/20 (Technologiemanagement und Digitale Services) im Bundeskanzleramt. Seit vielen Jahren widmet er sich intensiv dem Thema Daten. Besonders interessiert ihn der gesamte Lebenszyklus von Daten – von ihrer Entstehung über die Speicherung bis hin zur Nutzung. Der Umgang mit großen Datenmengen (Big Data) und die Automatisierung von Datenprozessen stehen dabei im Fokus seines Interesses. Aus dieser Arbeit ist eine Service-Plattform entstanden, die genau diese Aspekte adressiert und durch technische Werkzeuge unterstützt. In seinem Vortrag wird er diese Themen näher beleuchten und gemeinsam mit Ihnen auf eine spannende Datenreise gehen.
Abstract
„Eine Datenreise zum Digitalen Gedächtnis“
Der Vortrag beleuchtet den gesamten Datenzyklus – von der Erzeugung und Speicherung bis zur langfristigen Erhaltung und Nutzung von Daten. Dabei wird gezeigt, wie digitale Informationen nachhaltig zugänglich gemacht werden können, um ein kollektives Gedächtnis zu schaffen. Zudem wird aufgezeigt, wie diese Daten zur Digitalen Souveränität Österreichs beitragen, indem sie nachhaltige Informationszugänglichkeit und Unabhängigkeit fördern.
Kontakt
Bundeskanzleramt | manfred.gruber@bka.gv.at
Christoffer Diedrich
Lebenslauf
Christoffer Diedrich leitet den Sachbereich Dokumentation in der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen und verantwortet die Ausrichtung der Denkmaldokumentation sowie die Integration digitaler Technologien. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte, Klassische Philologie und Geschichtswissenschaften an den Universitäten Münster, Freiburg und der İstanbul Üniversitesi.
Abstract
„Digitale Paradigmen in der Denkmaldokumentation: Potentiale und Anwendungsszenarien für die fachliche Praxis“
Historische Bestände und digitale Verfahren prägen gegenwärtig die Denkmaldokumentation. Die digitalen Technologien befördern zugleich neue Paradigmen, die sowohl die präzise Erfassung und Verarbeitung großer Datenmengen stützen als auch die Herangehensweise an Dokumentationen und Nutzung von Informationen verändern. Ziel ist es, die Verknüpfungen von traditionellen Dokumentationsmethoden und innovativen digitalen Verfahren aufzuzeigen und die Potentiale dieser Entwicklungen für eine nachhaltige und zukunftssichere Denkmaldokumentation zu beleuchten.
Kontakt
Landschaftsverband Westfalen-Lippe - Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen | Christoffer.Diedrich@lwl.org
Simon Hofer
Lebenslauf
Simon Hofer studierte Politikwissenschaften an der Universität Innsbruck. Er arbeitet seit September 2021 in der Parlamentsdirektion. Dort ist er als Open-Data Beauftragter zuständig für das Open Data Angebot der Parlamentsdirektion. Zusätzlich ist Simon Hofer in der operativen Koordination des Data Governance Prozess der Parlamentsdirektion tätig. Begleitend dazu ist er seit September 2024 Sprecher der Cooperation OGD Österreich, ein Zusammenschluss von Bund, Ländern und Gemeinden zum Ausbau von Open Government Data.
Abstract
„Open Government Data in Österreich“
Open Government Data steht für den offenen und freien Zugang zu öffentlichen Verwaltungsdaten, um Transparenz, Innovation und Partizipation zu fördern. Zielgruppen sind die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft und die öffentliche Verwaltung selbst, wobei Open Data oft einen Kulturwandel innerhalb von Organisationen anstößt. Die Cooperation Open Government Data Österreich unterstützt diesen Wandel seit 2011 mit einem breiten Netzwerk an Expert:innen und praxisorientierten Empfehlungen. Sie hat Standards wie die Creative-Commons-Lizenzierung und Metadaten-Standards für data.gv.at entwickelt, um den Einsatz offener Daten in Österreich nachhaltig zu gestalten.
Kontakt
Lisa Stubert
Lebenslauf
Lisa Stubert leitet den Bereich Public Data des CityLAB Berlin der Technologiestiftung Berlin und ist Projektleiterin der Open Data Informationsstelle Berlin. Als studierte Geoinformatikerin und Umweltwissenschaftlerin mit Fokus auf Datenanalyse untersucht und entwickelt sie Prozesse rund um das Management (offener) Daten und prototypische Ansätze für datenbasierte Services und Entscheidungsfindung im Kontext der Verwaltungsdigitalisierung.
Abstract
„Vom Informationssilo zum Datennetzwerk: Aktuelle Open Data Projekte aus Berlin"
Neben den Daten zu Denkmälern befinden sich über 3000 weitere Datensätze im Berliner Open Data Portal. Die Open Data Informationsstelle unterstützt die Verwaltung dabei, stetig mehr offene Daten über unsere lebendige Hauptstadt bereitzustellen und damit der Gesellschaft Transparenz und Wertschöpfung aus vorhandenem Wissen und Verwaltungshandeln zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem öffentlichen Innovationslabor CityLAB Berlin konzipiert, programmiert und erprobt sie außerdem digitale Anwendungen. Der verwendete Ansatz des Prototypings dient dabei zum einen als Werkzeug um besser zu verstehen, welche Anforderungen an Prozesse, digitale Tools und an Daten bestehen, damit wir diese bestmöglich nutzen und vernetzen können. Zum anderen dient er als Öffner von Diskussionsräumen und hilft, ganz neue Impulse rund um innovative Technologien zu setzen, zum Beispiel zu Linked Data oder Künstlicher Intelligenz. Wie das in der Praxis aussieht, schauen wir uns an konkreten Beispielen an.
Kontakt:
Andreas Rauber
Lebenslauf
Andreas Rauber ist Professor an der Data Science Research Unit (DS-IFS) am Institut für Information Systems Engineering (ISE) der Technischen Universität Wien (TU-Wien) und Leiter des Vienna Scientific Cluster Research Center (VSC). Darüber hinaus ist er Präsident von AARIT, der Österreichischen Gesellschaft für Forschung in der IT, und ein Key Researcher bei Secure Business Austria (SBA-Research). Seine Forschungsinteressen erstrecken sich über das gesamte Spektrum der Data Science, vom Datenmanagement über Aspekte der Reproduzierbarkeit und Transparenz in Datenanalyseprozessen, Maschinelles Lernen, bis hin zur Umsetzung in virtuellen Forschungsumgebungen.
Abstract
„Digitalisierung – Lösung und Herausforderung. Zur Planung der Langzeitarchivierung Digitaler Artefakte“
Digitalisierung bietet unzählige Vorteile für die Archivierung „analoger“ Artefakte: sie spart physischen Platz, erlaubt die Nutzung ohne Risiko für die Objekte, redundante und verteilte Aufbewahrung an mehreren Orten und vieles mehr. Gleichzeitig schafft sie neue Herausforderungen – auch in Bezug auf die Langzeitarchivierung: Wie kann ich sicherstellen, dass ich die Objekte langfristig nutzen, damit interagieren kann, auch wenn sich Dateiformate und Software zum Betrachten und Bearbeiten der Objekte laufend weiterentwickeln? Wie unterscheiden sich die einzelnen Emulatoren für historische Computersysteme und Applikationen – welcher ist der beste? Ist mein digitales Objekt nach der Migration in ein neues Format noch dasselbe wie davor? Ist bei der Migration Information verloren gegangen? Welche Langzeitarchivierungsmaßnahme ist die am besten geeignete und warum? Die Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen erfordert ein systematisches Vorgehen zur Evaluierung der Langzeitarchivierungsmaßnahmen. Im Rahmen dieses Vortrages werden wir die Herausforderungen bei der digitalen Langzeitarchivierung analysieren und Vorgehensweisen erarbeiten, wie diese systematisch geplant, evaluiert und dokumentiert werden können.
Kontakt
Heinz Schödl
Lebenslauf
Heinz Schödl ist seit 2020 Verwaltungsdirektor des Bundesdenkmalamtes, ab 2005 im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur sowie im Bundeskanzleramt. Dort stellvertretender Abteilungsleiter sowie Administrativer Leiter der Kommission für Provenienzforschung. Studium der Rechtswissenschaften, der Geschichte, der Philosophie und der Kunstgeschichte in Wien, Basel und Cambridge.
Kontakt
Bundesdenkmalamt| praesidium@bda.gv.at
Julia Rössel
Lebenslauf
Julia Rössel ist seit 2022 bei der Fachstelle Denkmalpflege der Deutschen Digitalen Bibliothek am Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK). Koordination bzw. Mitarbeit im Projekt GND4C – GND für Kulturdaten am DDK (bis Anfang 2024) und bei der GND-Agentur LEO-BW regional am Landesarchiv Baden-Württemberg (bis Ende 2024). Von 2019 bis 2022 Koordinatorin des Forschungsprojektes KONDA – Kontinuierliches Qualitätsmanagement von dynamischen Forschungsdaten zu Objekten der materiellen Kultur unter Nutzung des LIDO-Standards. 2018 bis 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Virtuelles Kupferstichkabinett an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. 2014 bis 2023 Promotion im Fach Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Publikation geplant für 2025 (Titel: Umzug ins Digitale – Wechsel des Mediensystems in Graphischen Sammlungen). Studium der Kunstgeschichte und Buchwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Abstract
„Standards für die Denkmalpflege: Das LIDO-Anwendungsprofil für Architektur und andere ortsfeste Werke“
Lightweight Information Describing Objects (LIDO) hat sich als XML-Standard für den Datenaustausch etabliert und wird z.B. von Kulturerbe-Einrichtungen genutzt, die ihre Daten an Recherche-Plattformen wie die Deutsche Digitale Bibliothek und Europeana übermitteln. LIDO ermöglicht die Erfassung einer Vielzahl von Informationen zu Objekten in Bereichen wie Bildende Kunst, Architektur, Kulturgeschichte, Technikgeschichte, Archäologie und Naturgeschichte. Es kann an unterschiedliche Dokumentationsanforderungen angepasst werden und unterstützt mehrsprachige Anwendungen. Dank der Einhaltung von Linked Data-Prinzipien wird die Interoperabilität der Daten verbessert, was die effiziente Verarbeitung von Metadaten auf online zugänglichen Rechercheportalen ermöglicht, wo Objekte entdeckt, durchsucht und kontextualisiert werden können. Die Präsentation lenkt den Blick auf die Frage, wie LIDO für Fachdaten aus der Denkmalpflege und die dortige Inventarisation fruchtbar gemacht werden kann. Im Zuge dessen wird das neu erstellte LIDO-Anwendungsprofil für Architektur und andere ortsfeste Werke mit dem zugehörigen Handbuch für die Erfassung und Publikation von Metadaten zu kulturellen Objekten vorgestellt. Das Handbuch gibt spezifische Leitlinien zur Dokumentation von Bauwerken vor und zeigt, wie detaillierte und strukturierte Beschreibungen erstellt und kontrollierte Vokabulare umfassend genutzt werden können. Besonders wertvoll ist dieses Profil für die Bereiche Architekturforschung, Denkmalpflege und Archäologie. Im Vortrag werden die folgenden Punkte genauer erläutert: Was ist LIDO? Welche Grundprinzipien liegen seiner Struktur zugrunde? Inwiefern können die besonderen Anforderungen, die bei der Dokumentation von Bauwerken und anderen ortsfesten Werken bestehen, bei der Nutzung von LIDO berücksichtigt und umgesetzt werden? Zudem wird auf die Erweiterung der LIDO-Eventtyp-Terminologie eingegangen, die es ermöglicht, die verschiedenen spezifischen Ereignisse während der Existenz eines Gebäudes differenziert abzubilden. Es wird so aufgezeigt, wie LIDO als flexibles und zukunftsweisendes Werkzeug zur Erfassung und Publikation von Metadaten ortsfester Werke in den Bereichen Architekturforschung, Denkmalpflege und Archäologie eingesetzt werden kann, um so die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit kulturellen Erbes in digitalen Netzwerken nachhaltig zu verbessern.
Kontakt
Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg | roesselj@fotomarburg.de
Sławomir Brzezicki
Lebenslauf
Sławomir Brzezicki ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich „Digitale Kunstgeschichte“ in den Wissenschaftlichen Sammlungen am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibnitz-Gemeinschaft in Marburg. Von 1994 bis 2000 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wrocław und LMU München (Schwerpunkt Architekturgeschichte des XIX Jh.). Seit 2000 u.a. als Koordinator, Redakteur und Autor beteiligt an der Reihe der Kooperationsprojekte „Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen/Zabytki sztuki w Polsce“ und „Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in den baltischen Ländern“ (aktuell an Projekten zu Nordostpolen, Estland und Lettland). Im weiteren Fokus seiner Arbeit stehen Fragen der Digitalen Kunstgeschichte, vor allem die Probleme der Erschließung, der Analyse und der Präsentation von Bau- und Kunstdenkmälern, wie auch des Kulturerbes im weiteren Sinne. In den letzten Jahren beteiligt an Entwicklungen der Fachinformationssysteme zu Bau- und Kunstdenkmälern, hier vor allem an den Projekten zur Erarbeitung eines digitalen Dehio-Standards (DEHIO Ostmitteleuropa, DEHIO Deutschland) sowie weiteren Lösungen für semantische Datenstrukturen (Datenmodellierung, Metadaten- Standards und Klassifikationssysteme sowie Visualisierung der Informationen).
Abstract
„Die Idee „eine konzentrierte Übersicht über den Gesamtbestand der Denkmäler“ neu zu gestalten. Digitalisierung des DEHIO-Handbuchs der Kunstdenkmäler“
Als Georg Dehio 1900 in Dresden auf dem ersten Denkmaltag der bereits in den 1890er Jahren gegründeten Kommission für Denkmalpflege die Idee eines Handbuchs vorstellte, sah er es als Ergänzung zu den bereits entstehenden Denkmalinventaren, die zusammen eine „Denkmalstatistik“ bilden sollten. Über 120 Jahre lang wurden die Bände des Dehio-Handbuchs in einer Reihe für Deutschland in mehreren Neuauflagen vom Autor, seinem Nachfolger Ernst Gall und danach von der Wissenschaftlichen Vereinigung zur Fortsetzung des Werkes von Georg Dehio, zumindest im Austausch, meist unter Mitwirkung von Denkmalpflegern, herausgegeben. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde in Kooperation des Herder-Instituts mit Partnern in den Ländern eine neue Reihe für Polen begonnen. Die seit über 20 Jahren gesponnenen Pläne, eine digitale Version zu erstellen, wurden ab 2016 im Herder-Institut mit der Gründung einer weiteren Dehio-Reihe für die baltischen Staaten verwirklicht, als die estnischen Kooperationspartner keine gedruckte, sondern nur eine digitale Version wünschten. Die damals zunächst im Herder-Institut begonnene Entwicklung eines digitalen Dehio mit Blick auf Ostmitteleuropa wird seit 2019 verstärkt durch das Projekt der (Retro-) Digitalisierung aller Bände des Dehio-Handbuchs der deutschen Kunstdenkmäler, das die Dehio-Vereinigung gemeinsam mit dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte Bildarchiv Foto Marburg durchführt. Im Vortrag wird die Entwicklung eines Textkorpus zu einer digitalen Wissensinfrastruktur vorgestellt, die den Anspruch erhebt, sowohl forschungsrelevante Daten nach aktiv mitgestalteten Standards in die Welt der Linked Open Data zu liefern, als auch weiterhin digital als Handbuch zu dienen, wie es einst Georg Dehio wollte, „auf dem Schreibtisch wie auf Reisen“.
Kontakt
Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung | slawomir.brzezicki@herder-institut.de
Tobias Glitsch
Lebenslauf
Dr.-Ing. Tobias Glitsch, Lehrstuhl für Architekturgeschichte, RWTH Aachen University. Architekturstudium in Aachen und Edinburgh, 2009 bis 2012 Promotionsstipendiat der Bibliotheca Hertziana in Rom, seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Architekturgeschichte der RWTH Aachen, 2018 Promotion mit einer Baumonographie zu S. Andrea al Quirinale in Rom, Forschungen u.a. zum römischen Seicento, zur frühneuzeitlichen Konventsarchitektur, zum Hochschulbau seit 1850 sowie zum Forschungsdatenmanagement in der Historischen Bauforschung.
Abstract
„baureka.online – Ein Repositorium und Nachweiskatalog für die Historische Bauforschung“
Denkmalämter, aber auch Dom-, Kirchen- und Schlossbauverwaltungen, freie Bauforschungsbüros und einschlägige Universitätsinstitute produzieren seit Jahrzehnten umfangreiche Dokumentationen historischer Bausubstanz. Die erzielten Ergebnisse verschwinden am Ende eines Projekts aber allzu oft auf privaten oder institutionseigenen Speichern, wo nicht nur die eigentlichen Daten einer Nachnutzung entzogen sind, sondern wo selbst die Existenz des Materials der Allgemeinheit verborgen bleibt. Aus diesem Grund bauen die architekturgeschichtlichen Lehrstühle der RWTH Aachen, der TU Berlin und der Universität Bamberg sowie das Leibniz-Institut für Forschungsdateninfrastruktur FIZ Karlsruhe mit baureka.online ein fachspezifisches Forschungsdatenportal für die historische Bauforschung auf, das zum einen die Langzeitarchivierung von Bauforschungsdaten erlaubt und diese zur Nachnutzung bereitstellt, zum anderen aber auch Material aus externen Quellen nachweist und so die Informationen über vorhandene Datenbestände an einem gemeinsamen Ort zusammenführt. Im Rahmen der Tagung möchte der Vortrag daher insbesondere der Frage nachgehen, wie baureka.online zu einer besseren Verfügbarkeit der für die Denkmalämter erzeugten bzw. von ihnen gehaltenen Bauforschungsdaten beitragen kann. Er wird in diesem Zusammenhang zum einen erste Konzepte vorstellen, wie Daten ämter- bzw. bundeslandübergreifend für Wissenschaft und Praxis erschlossen werden können, zugleich aber auch auf das mit baureka.online verbundene Potenzial eingehen, die deren Archivierungstiefe zu erhöhen und neben Endergebnissen zunehmend auch Rohdaten für eine nochmalige Nutzung vorzuhalten.
Kontakt
Rheinisch-Westfälische Technische Universität Aachen | glitsch@ages.rwth-aachen.de
Michelle Miller
Lebenslauf
Michelle Miller ist seit mehreren Jahren in der Abteilung I/20 federführend für die Entwicklung der Service-Plattform „Datenmanagementportal BKA“ verantwortlich. Als erfahrene Datenspezialistin treibt sie die kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform voran und übersetzt neue Anforderungen in innovative technische Lösungen. Ein herausragendes Angebot der Plattform ist das neu entwickelte Bundesarchiv- und Langzeiterhaltungssystem (BALES). Dieses System bewältigt die besonderen Herausforderungen der Erhaltung und Archivierung großer Datenmengen im Tera- und Petabyte-Bereich. In ihrem Vortrag wird sie dieses Service vorstellen und auf die spezifischen Herausforderungen bei dessen Entwicklung eingehen.
Abstract
„BALES – Das neue Bundesarchiv- und Langzeiterhaltungssystem“
Der Vortrag stellt BALES (Bundesarchiv- und Langzeiterhaltungssystem) vor, eine innovative Lösung zur langfristigen Sicherung und Archivierung digitaler Daten. BALES adressiert zentrale Herausforderungen der Langzeiterhaltung, wie die fortlaufende Migration von Dateiformaten, den Schutz vor Datenverlust durch physische und technologische Obsoleszenz sowie die Sicherstellung der Authentizität und Integrität von Informationen über Jahrzehnte hinweg. Zudem werden Strategien zur effizienten Speicherung großer Datenmengen und zur Gewährleistung des Zugangs für künftige Generationen vorgestellt. BALES ermöglicht eine zukunftssichere Bewahrung des digitalen Erbes.
Kontakt
Bundeskanzleramt | michelle.miller@bka.gv.at
Paul Mahringer
Lebenslauf
Paul Mahringer, geboren 1979 in Wien, Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien. 2006 Eintritt in das Bundesdenkmalamt (Abteilung Denkmalverzeichnis, wurde 2010 mit Abteilung Denkmalforschung zusammengelegt). 2013 Dissertation zum Umgang mit dem baulichen Erbe der NS-Zeit in Linz. Seit 2016 Leiter der Abteilung für Denkmalforschung und als solcher Herausgeber der Österreichischen Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Forschungsschwerpunkte zur Theorie und Geschichte der österreichischen Denkmalpflege, insbesondere dem schwierigen baulichen Erbe der NS-Zeit sowie zu kulturgeschichtlichen Denkmalen jüngerer Vergangenheit und dem Umgang damit.
Zudem ist er Mitglied der Dehio-Vereinigung, des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege und Chairman der Taskforce on Economy and Statistics des European Heritage Heads Forums.
Kontakt
Bundesdenkmalamt| paul.mahringer@bda.gv.at
Informationen
- Datum:
- -
- Anmeldeschluss:
- 13. Jänner 2025
- Ort:
- 1070 Wien, Museumsquartier Arena 21, Museumsplatz 1
- Art:
- Fachgespräch
- Veranstalter:
- Bundesdenkmalamt
- Anmeldeinformationen:
Wir bitten um eine Anmeldung bis 13. Jänner 2025 an veranstaltungen@bda.gv.at.
Mit der Teilnahme erklären Sie sich damit einverstanden, dass während der Veranstaltung angefertigte Foto-, Ton- und Videoaufnahmen live online übertragen und für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesdenkmalamtes und der Veranstaltungspartner:innen verwendet werden.
Als Beitrag zum Klimaschutz empfehlen wir die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.So finden Sie uns: https://maps.app.goo.gl/4AoS9DNMJG5xJx7j6
- Kalender:
- Termin in meinen Kalender eintragen
Zuletzt aktualisiert: 20. Jänner 2025