Monturdepot, Wiener Hofburg
Die Räume des sogenannten „Monturdepots“ befinden sich im Leopoldinischen Trakt der Wiener Hofburg. Sie sind bislang wenig erforscht. Dennoch ist die aus den letzten Jahren der Monarchie stammende Einrichtung, eine eigens für diesen Raum geschaffene zweigeschossige Eisen-Stahl-Konstruktion mit umlaufenden Garderobenkästen und Gitterrostböden, ein bemerkenswertes Dokument der Lebens- und Arbeitsrealität der höfischen Dienerschaft.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Räume und ihre Einrichtung als Depot der „Monturdepot“ genannten Sammlung höfischer Kleidung des Kunsthistorischen Museums weiterverwendet. Diese Verwendung wurde vom Kunsthistorischen Museum aufgegeben und die Monturen wurden bereits seit einiger Zeit in ein modernes Depot verbracht.
Dem Bundesdenkmalamt ist bekannt, dass Überlegungen bestehen, diesen Raum für einen verbesserten Zugang in die Österreichische Präsidentschaftskanzlei bei gleichzeitiger Anpassung an gestiegene Sicherheitsanforderungen zu nutzen. Dem Bundesdenkmalamt liegen dazu weder ein konkreter Antrag noch Pläne vor. Das Bundesdenkmalamt kann daher derzeit weder abschätzen, ob Eingriffe in die mit dem Raum festverbundene Garderobenkonstruktion erforderlich sind und ob Alternativen bestehen.
Jeder Eingriff in die Konstruktion, der ihre geschichtliche, künstlerische oder sonstige kulturelle Bedeutung betrifft, bedarf jedenfalls einer Genehmigung des Bundesdenkmalamtes gemäß § 5 Denkmalschutzgesetz. Diese Genehmigung ist nur zu erteilen, wenn die für die Veränderung sprechenden Gründe das öffentliche Interesse an der (unveränderten) Erhaltung überwiegen.