Positionspapier zum Umgang mit materiellen Zeugnissen aus der NS-Zeit unterzeichnet
Die große Menge archäologischer Funde aus der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur stellt bedeutendes zeitgeschichtliches Kulturgut dar. Da kaum noch Zeitzeugen leben, die unmittelbar über diese Zeit berichten können, gewinnen archäologische Funde als materielle Zeugen der Geschichte eine immer größere Bedeutung für die Nachvollziehbarkeit der Lebenswirklichkeit von Opfern und Tätern. Die schiere Menge an Funden stellt eine große Herausforderung für die Denkmalpflege dar.
Über den Umgang mit Funden aus der nationalsozialistischen Diktatur haben sich nun führende Archäologinnen und Archäologen des Bundesdenkmalamtes, des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in München (BLfD) und der Universität Wien (Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie) in einem bilateralen Positionspapier verständigt. Ihr gemeinsames Ziel ist es, zu betonen, dass die erhaltenen Strukturen und Funde aus dieser Zeit von großer historischer Bedeutung sind und sie stellen heraus, wie wichtig archäologische Methoden sind, damit diese Zeugnisse für die Nachwelt überliefert werden können.
Das Positionspapier wurde nun von Präsident Dr. Christoph Bazil (Bundesdenkmalamt) und Dr.in Susanne Fischer, 1. Stellvertreterin des Generalkonservators Prof. Dipl.-Ing. Mathias Pfeil (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) im Lern- und Erinnerungsort „Dokumentation Obersalzberg“ unterzeichnet.
"Das österreichische Bundesdenkmalamt legt sein Augenmerk seit vielen Jahren auf die Erhaltung und würdevolle Vermittlung von NS-Opferorten. Das gemeinsam erstellte Positionspapier macht nun die Verpflichtung von Denkmalpflege und Forschung gegenüber den Zeugnissen des NS-Terrors in besonderer Weise sichtbar." Präsident Dr. Christoph Bazil