Abteilung für Kärnten
Mit über tausend Kirchen verfügt Kärnten über eine beachtliche Anzahl an sakralen Denkmalen. Während das römerzeitliche kulturelle Erbe archäologisch gut erfasst ist, wurden bauliche Aspekte der frühmittelalterlichen Klöster und Kirchen Karantaniens bisher nur in Einzelfällen, wie Molzbichl, untersucht. Seine im Kern vielfach romanischen Klöster, wie Millstatt oder St. Paul im Lavanttal, seine Kirchen, wie der Gurker Dom, seine Burganlagen oder Burgruinen, wie jene am Petersberg in Friesach, und seine Stadtkerne, wie jenen von Gmünd, verdankt Kärnten dem im Zuge hochmittelalterlicher Binnenkolonisation seit dem 11. Jahrhundert vollzogenen Landesausbau. Besonders bedeutend im österreichweiten Vergleich ist der gut erhaltene Bestand an spätgotischen Wandmalereien und Flügelaltären. Ein weiteres Spezifikum ist der infolge der Türkeneinfälle im 15. Jahrhundert erfolgte wehrhafte Ausbau von Kirchen, beispielsweise auf der Saualpe oder in Maria Saal, mit umlaufenden Mauern, Türmen und brandsicheren Eindeckungen mit den für Kärnten charakteristischen „Steinplattln“. Die Profanbaukunst erlebte, bedingt durch den Bergbau, aber auch durch das politische und wirtschaftliche Erstarken der Stände, im 16. Jahrhundert ihre Blütezeit, in der bekannte Baukunstwerke, wie die Burg Hochosterwitz oder Schloss Porcia in Spittal an der Drau entstanden. Das Augenmerk des Denkmalschutzes in Kärnten liegt auf bestandsgefährdeten Beispielen der bäuerlichen Architektur (Harpfen, Getreidespeicher oder Bauernhäuser), der so genannten „Wörthersee-Architektur“ und auf den hierzulande vergleichsweise selten realisierten Bauten der Moderne.
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